EinheizStream
Kunst & Kultur in Potsdam zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit
Einheiz Stream
Kunst & Kultur in Potsdam
zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit
30 Tage

#einheizstream
#klosterkeller
Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit verwandeln wir, zusammen mit der Potsdamer Bürgerstiftung, das ehemalige Restaurant Klosterkeller in eine große Bühne. Wir schaffen damit Raum für alle Spielarten von Kunst und Kultur. Von hier können Autoren, Musiker, Tänzer, Maler, DJs, Poeten, Installations- und Videokünstler, die Menschen an ihren Werken teilhaben lassen. Von der Entstehung bis zum fertigen Produkt ist hier jeder Schritt sichtbar.
Vom 04. September bis zum 03. Oktober feiern Künstler und Künstlerinnen den Tag der Einheit.
30 Jahre Wiedervereinigung sind ein guter Grund zu Feiern, und so wird jeder Act den Zuschauerinnen und Zuschauern auf seine ganz eigene Art ordentlich einheizen – sei es mit Worten oder Musik!
Und das Beste: Dafür muss man als Zuschauer nicht einmal das heimische Sofa verlassen. Im LiveStream werden die Besucher zum Zaungast und können jeden Act auch von zuhause mitverfolgen.
30 Tage
Deutsche Einheit
Das Kulturprogramm
04.09.
19 Uhr
Katja Dietrich-Kröck, Noosha Aubel, Marie-Luise Glahr, Christopher Weiß
Der „einheiz“- Talk
Wie hat sich Potsdam in den letzten 30 Jahren entwickelt, was haben Kunst und Kultur dazu beigetragen und wohin kann die Reise für die Landeshauptstadt noch gehen? Darüber diskutieren Katja Dietrich-Kröck, Noosha Aubel, Marie-Luise Glahr und Christopher Weiß. Durch die Gesprächsrunde leitet Moderator Sven Oswald.
Katja Dietrich-Kröck hat Sprachen und Kunst studiert und ist seit über 25 Jahren in der Potsdamer Kultur- und Kreativszene unterwegs. Sie hat am Aufbau des Kulturstandortes Schiffbauergasse mitgewirkt und war dort zuletzt als künstlerische Leiterin des „Kunstraum Potsdam“ tätig.
Ende 2011 hat sie ihre Arbeit als Kreativkoordinatorin des Landes Brandenburg aufgenommen und unterschiedlichste Formate zur Förderung der Kreativwirtschaft, wie zum Beispiel die „Designtage Brandenburg“, entwickelt.
Seit 2014 ist sie Referentin im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themenfeldern Digitalisierung und Kreativwirtschaft.
Noosha Aubel ist seit Sommer 2017 Beigeordnete in der Landeshauptstadt Potsdam. Sie ist verantwortlich für die Themen Bildung, Kultur, Jugend und Sport. Ihr Treiber für den Dienst in der Kommunalverwaltung ist die Gestaltung und Verbesserung von Lebensbedingungen für die EinwohnerInnen der Stadt. Ein Schwerpunkte ihrer Arbeit ist der Erhalt und die Weiterentwicklung der kulturellen Vielfalt in der Landeshauptstadt Potsdam – auch unter den coronabedingten neuen Rahmenbedingungen.
Die Juristin Marie-Luise Glahr ist Gründerin und Vorsitzende der Potsdamer Bürgerstiftung. Deren Ziel ist es, aus dem Nebeneinander der Stadt ein herzliches Miteinander zu machen. Indem sich Bürgerinnen und Bürger gemeinsam engagieren für ihre Stadt, entsteht, so der Plan, Gemeinschaftsgefühl: Der gesellschaftliche Zusammenhalt wächst. Nach dem Motto: „Lebe deine Stadt“ ergibt das idealerweise Einheit in Vielfalt. Zu den erfolgreichsten Projekten der Stiftung gehören bislang die potsdamweite Einführung des PotsPRESSO-Pfandsystems zur Vermeidung von Einwegmüll und das Bürgermobil, eine Rikscha, in der Ehrenamtliche mobilitätseingeschränkte Menschen unentgeltlich durch Potsdam fahren. Alle, die sich für ihre Stadt engagieren wollen, sind mit ihren Ideen, ihrer Zeit und ihrem Geld bei der Potsdamer Bürgerstiftung herzlich willkommen.
Christopher Weiß ist Architekt und Mitgründer der Glockenweiß GmbH. Das Unternehmen Glockenweiß GmbH wurde von ihm und Andrea van der Bel gegründet, die beide zusammen über mehr als 45 Jahre Berufserfahrung im Immobilienbereich verfügen und bisher als Architekten tätig waren. Im Jahr 2013 gab es den beiderseitigen Wunsch, das klassische Architektenfeld zu verlassen und ihre langjährigen Erfahrungen auf der Auftraggeber- bzw. Bauherrenseite einzubringen. Hierdurch verbinden sich bei Glockenweiß wirtschaftliches Denken auf der einen Seite mit der Kreativität der Architektentätigkeit auf der anderen Seite.
07.09.
19 Uhr
Anja Goerz
Lesung
Die Moderatorin Anja Goerz liest unter anderem aus ihrem aktuellen Roman „Jakobs Schweigen“ und ihrem Klassiker „Der Osten ist ein Gefühl“. Sie ist gelernte Fotografin und seit 1989 Radiomoderatorin. Sie ist auf dem nordfriesischen Festland nahe Sylt aufgewachsen. Heute arbeitet sie beim Radiosender bremenzwei.
Foto: Webseite Anja Goerz

08.09.
19 Uhr
Ahne
Lesung
Vor allem bekannt für seine “Zwiegespräche mit Gott” sagt Ahne über sich selbst:
Ahne musste im Jahre 1968 quasi gezwungen werden aus dem Schoß seiner Mutter zu kriechen. Seine ersten Worte waren: „nein“ und „warum“. Lange Haare bis 15, danach kurze Haare. Mit 21 gründete er das ‚Neue Forum‘ und stürzte damit die SED-Regierung, dann probierte er dasselbe in der BRD, scheiterte aber durch Verrat (und weil keine SED existierte). Es folgten ausgedehnte Studien der eigenen vier Wände, intensive Nabelschau, Alkoholmissbrauch. 1994 schrieb er einen Brief an seine Oma, avancierte anschließend zu einem der angesehensten Schriftsteller Europas und stampfte die ‚Reformbühne Heim & Welt‘ aus dem Boden, welches als Geburtsstunde der modernen Literatur (Lesebühnen, Poetry Slams, Prager Frühling) in die Geschichte einging. Tourneen durch die ganze Welt, Preise über Preise und ein wahrhaft süßes Leben sind der Lohn. Ahne trägt Kleidung aus seinem Schrank.
Ihm als Moderator zur Seite steht Psychologe Heiko Sill.
Heiko Sill, Jahrgang 1966, analysiert als Potsdamer Arbeitspsychologe Unternehmen und Unternehmer auf ihre Stärken und Schwächen. Bei radioeins verantwortete er 7 Jahre lang die Rubrik „Politik auf der Couch“, in der allwöchentlich Politiker mit ihren Aussagen live psychologisch seziert und manchmal auch wieder zusammengesetzt wurden. Horst Seehofer, Gregor Gysi, Claudia Roth, Jürgen Trittin, Mathias Platzeck, Jens Spahn, Olaf Scholz oder Peter Altmaier – den meisten war die Couch nur ein kurzer Karriereknick. Für den Einheiz-Stream der Potsdamer Bürgerstiftung rekonstruiert er mit den Gästen ihre verschollenen Erinnerungen an 30 Jahre postsozialistische Gesellschaft im vereinten Deutschland.
ahne-international.de

09.09.
19 Uhr
David Malys
Konzert
David Malys spielt mit Bass und Gitarre Live-Loops ein. Darüber breitet er sein Trompetenspiel und seine Texte aus, die von der Liebe und dem Leben handeln. Unterstützung bekommt er bei diesem Konzert von Emelie, einer bezaubernden Gesangskünstlerin aus Freiburg sowie von Tim Anders, einem Sänger und Liedermacher aus Berlin.

10.09.
19 Uhr
Steffen Reiche
Lesung
Politiker und Geistlicher Steffen Reiche ist seit dem 25. November 2013 ordentlicher Pfarrer an der Nikolasseer Kirche. Beim Privatsender Hauptstadt.TV verantwortet er seit März 2020 das Format „Worte zum Tag“ bzw. „Wort zum Sonntag“. Das Thema der knapp fünfminütigen Impulsen gibt dabei die jeweilige Tageslosung vor, die zu Beginn jeder Sendung verlesen wird. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Berlin und Potsdam, Organisator der sogenannten „Brennpunktgespräche“, einer Vortrags- und Diskussionsreihe zum christlich-muslimischen Dialog sowie Mitglied im Verein „Glaube, Mut und Freiheit – Christen in der DDR und danach“, der Interviews mit Christen aufzeichnet, die im Widerstand gegen das sozialistische Regime waren. Die Evangelische Nachrichtenagentur idea ernannte ihn 2014 zum „Politiker des Jahres“.
Er liest aus seinem Essay „Freiheit und Recht und dann erst die Einheit“.
Ihm als Moderator zur Seite steht Psychologe Heiko Sill.
Heiko Sill, Jahrgang 1966, analysiert als Potsdamer Arbeitspsychologe Unternehmen und Unternehmer auf ihre Stärken und Schwächen. Bei radioeins verantwortete er 7 Jahre lang die Rubrik „Politik auf der Couch“, in der allwöchentlich Politiker mit ihren Aussagen live psychologisch seziert und manchmal auch wieder zusammengesetzt wurden. Horst Seehofer, Gregor Gysi, Claudia Roth, Jürgen Trittin, Mathias Platzeck, Jens Spahn, Olaf Scholz oder Peter Altmaier – den meisten war die Couch nur ein kurzer Karriereknick. Für den Einheiz-Stream der Potsdamer Bürgerstiftung rekonstruiert er mit den Gästen ihre verschollenen Erinnerungen an 30 Jahre postsozialistische Gesellschaft im vereinten Deutschland.

12.09.
19 Uhr
Ain TheMachine
Elektro
Ain TheMachine macht Elektrobeats der Extraklasse gepaart mit einer extravaganten Liveshow. Wo immer er auftritt bindet er das Publikum mit ein. So lädt er auch für diesen Auftritt das Publikum ein, selbst etwas einzusingen und ihm via Instagram an https://www.instagram.com/
Foto: Instagram, @ainthemachine

13.09.
19 Uhr
… e la luna?
Nachdem sich die Band um Eva Spagna und Holger Schliestedt in diesem Jahr neu aufgestellt hat, werden sie im einheizstream eines ihrer ersten Konzerte seit dem Lockdown spielen. Sie begeistern mit ihrem Programm aus italienischen Liedern und den Einflüssen aus Jazz, Pop, Latin und Klassik.
Foto: Webseite … e la luna?

14.09.
19 Uhr
Susann Fischer
Immer in Aktion: Von der Hausbesetzerin im Prenzlauer Berg zu Wendezeiten zur stellvertretenden Bürgermeisterin von Halbe, Ortsvorsteherin in Briesen (Wir für hier) und Köchin im Familienbetrieb „Zur grünen Linde“ in Briesen. Ausbildung im legendären Cafe Moskau in Berlin.
Engagiert vor Ort im ländlichen Raum bei den „Briesener Bleienten“ und nimmt kein Blatt vor den Mund. Ihre Hefeplinsen sind legendär und eine Reise wert.

15.09.
19 Uhr
Helga Schütz
Lesung
Schriftstellerin und Ehrenbürgerin Potsdams Helga Schütz liest bisher unveröffentlichte Texte.

16.09.
19 Uhr
Knut Elstermann
Talk zu “Der Canaletto vom Prenzlauer Berg. Der Maler Konrad Knebel”
Knut Eltermann ist sowohl durch seine journalistische Arbeit bei radioeins und dem MDR, als auch für seine zahlreichen Bücher deutschlandweit bekannt und beliebt.
Im Februar ist sein neustes Werk: “Der Canaletto vom Prenzlauer Berg. Der Maler Konrad Knebel” erschienen.
Seit über 60 Jahren porträtiert Knebel auf unnachahmliche Weise Häuser und Straßenzüge. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht dabei der Berliner Bezirk Prenzlauer Berg, in dem er selbst seit den Sechzigerjahren lebt. Knebels Gemälde von Fassaden, Höfen und Hauseingängen spüren dem Wesen der meist um 1900 entstandenen Mietshäuser nach und verleihen ihnen ein Gesicht, das von den Schicksalen und Erlebnissen ihrer Bewohner geprägt zu sein scheint.
Über sein Buch und Knebels Arbeit soll es heute Abend im Gespräch zwischen Knut Eltersmann und Moderator Sven Oswald gehen.
Fotocredit: Ibovnik

17.09.
19 Uhr
Sven Stricker
Lesung
Sven Stricker wurde 1970 in Tönning geboren und wuchs in Mülheim an der Ruhr auf. Er studierte Komparatistik, Anglistik und Neuere Geschichte und versuchte sich als Musiker und Nachwuchsjournalist (u.a. für die WAZ).
1998 begann er ein Volontariat bei Ravensburger Interactive und war anschließend als Redakteur und später auch Regisseur für das dortige Hörspiel- und Kinderliederprogramm zuständig.
Seit 2001 arbeitet er als freier Wortregisseur und Bearbeiter und gewann in dieser Funktion mehrmals den Deutschen Hörbuchpreis. 2011 veröffentlichte er sein erstes selbst erdachtes Hörspiel “Böses Ende”. Sein erster Roman “Schlecht aufgelegt” auf Basis eben dieses Hörspiels erschien im Juni 2013 bei Rowohlt Polaris.
Im Jahr 2020 wurde sein zweiter Roman, „Sörensen hat Angst“, von der Produktionsfirma Claussen & Putz für den Norddeutschen Rundfunk verfilmt. Stricker schrieb das Drehbuch. Die Fortsetzung “Sörensen fängt Feuer” ist optioniert.
Zwischen 2013 und 2016 war er Mitglied der Jury des Deutschen Hörbuchpreises.
Sven Stricker lebt in Potsdam und hat eine Tochter.
(c) Magdalena Höfner

18.09.
19 Uhr
Andreas “Autopapst” Kessler
Talk zur deutsch-deutschen Autogeschichte
Der Autopapst lädt zur Audienz! Er kennt jedes Auto das jemals von einem Fließband gerollt ist und so gibt es keinen spannenderen Gesprächspartner um sich von Trabi und Lada über Käfer und Ente durch die deutsch-deutsche Auto-Geschichte zu hangeln.

19.09.
19 Uhr
Tango Delüx
Konzert
Im Oktober 2014 begann durch eine Zufallsbegegnung die Zusammenarbeit des Trio ‘Tango Delüx’. Ins Gespräch kamen wir auch gar nicht über Musik sondern über Mode, und zwar mit Gerhards Frau. Die schlug dann bald vor, dass wir einen Tangoabend gestalten sollten und das war der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit! Seitdem tritt Tango Delüx regelmäßig auf, und zwar in unterschiedlichsten Formationen: Akkordeon mit Quartett, mit Cello und/oder Geige, mit Swing-Gitarre und sogar mit Oboe. All diese Möglichkeiten sind Gerhards erstaunlicher Vielseitigkeit geschuldet: nicht nur als virtuoser Akkordeonist, sondern auch als Gitarrist und vor allem als Arrangeur sind ihm keine Grenzen gesetzt! Als Mitglieder des Oriel Quartetts beschäftigen wir uns sonst schwerpunktmäßig mit klassischer und experimenteller Musik, doch in den letzten Jahren haben wir durch Gerhard so viel Swing und Tango kennengelernt und genießen diese Auftritte sehr!

20.09.
19 Uhr
Julia Schoch
Lesung
Von der Vergangenheit erzählen, um die Gegenwart zu verstehen. Julia Schoch taucht zurück in die neunziger Jahre. Sie erzählt von Übergängen. Übergängen in ein anderes Land, eine andere Biografie, in ein anderes Bild ihrer selbst. Davon, dass die äußere Geografie womöglich leichter zu wechseln ist als die innere Prägungslandschaft. Ob es sie überhaupt gibt – die sanfte Vermählung der Gegenwart mit dem Gewesenen?

21.09.
19 Uhr
Uwe-Karsten Heye und Bärbel Dalichow
Geboren 1940. Damit in einer Zeit aufgewachsen, die geprägt war von dem zivilisatorischen und moralischen Zusammenbruch, den der NS-Staat für die Deutschen gebracht hatte. Nach dieser Erfahrung sollte es selbstverständlich sein, allem zu widerstehen, was zu einer Wiederbelebung von Rassismus oder Antisemitismus beitragen könnte. Also Gesicht zeigen! und sich aktiv dafür einsetzen, dass jeder in Deutschland, mit welcher Hautfarbe oder mit welchem religiösen Bekenntnis auch immer, frei und ohne Angst leben kann.
Zusammen mit dem verstorbenen Paul Spiegel, damals Vorsitzender des Zentralrats der Juden, und anderen gründete er im Jahr 2000 den Verein Gesicht Zeigen!, dessen Vorstandsvorsitzender er bis heute ist.
Fotocredit: Dirk Bleicker

22.09.
19 Uhr
Melanie Barth
Konzert
Melanie Barth studierte an der Hochschule für Musik „Hans Eisler“ in Berlin bei Prof. Gudrun Wall klassisches Akkordeon. Dazu lernte sie noch Klavier, Bandoneon und das Orgelspiel. Nach dem Studium wandte sie sich hauptsächlich dem Tango Argentino und der Weltmusik zu.
Seit dem konzertiert sie in unterschiedlichsten Besetzungen auf großen Theaterbühnen in Deutschland, in Konzerthallen (u.a. der Berliner Philharmonie), Opernhäusern, sowie auf kleinen Bühnen im Kleinkunstbereich. Sie begleitete viele Jahre mit dem von ihr geleiteten Tangoensemble Yira Yira Tänzer in Tango-Shows.
Weiterhin begleitete sie Sängerinnen und Schauspieler wie z.B. Nadja Uhl oder die große Theaterschauspielerin Angela Winkler in ihrem Chansonprogramm „Ich liebe dich, kann ich nicht sagen…“. 2007 begegnete sie Galliano bei einem seiner seltenen Workshops in Italien.
Melanie Barth arbeitete mit verschiedenen Orchestern zusammen (u.a. Landespolizeiorchester Brandenburg, Rundfunksinfonieorchester Berlin, als Solistin mit den Brandenburger Philharmonikern) und ist regelmäßig Akkordeonistin in Lesungen und Theaterproduktionen, u.a. am Berliner Ensemble unter Claus Peymann und dem Brandenburger Theater.
Nationale und internationale Konzertreisen führten sie quer durch Deutschland und Europa.
Als Studiomusikerin ist auf verschiedenen CDs zu hören.
Gemeinsam mit Wolf-gang Adams komponierte sie die Musik zu dem Film „Der große Irrtum“, welcher den „Demokratiepreis“ 2012, den „Zukunfts-filmpreis“ 2013 sowie die Nominierung für den BLM-Preis 2013 erhielt.

23.09.
19 Uhr
Potsdamer Kneipenchor
Konzert

23.09.
im Anschluss
Konrad Elmer-Herzig
im Gespräch
Konrad Elmer-Herzig, geboren am 9.2.1949 im thüringischen Bad Berka, ist
evangelischer Pfarrer im Ruhestand. 1989 war er Gründungsmitglied
der Sozialdemokratischen Partei (SDP) in der DDR. In Opposition zum Staat geriet er früh: Sein Vater war Forstmeister und Naturschutzbeauftragter im Südharz. Als er es 1961 wagte vorzuschlagen, im Grenzstreifen des dortigen Biosphärenreservates mehr Bäume stehen zu lassen, um mehr Tieren eine Heimat zu bieten – den Grenzstreifen also schmaler zu gestalten – wurde er samt Familie aus dem Grenzgebiet von Sülzhayn im Südharz nach Bleicherode im Kreis Nordhausen über Nacht zwangsumgesiedelt.
Nach dem Abitur 1967 an der Erweiterten Oberschule in Bleicherode verweigerte Elmer den Waffendienst in der Nationalen Volksarmee (NVA). Von 1968 bis 1973 studierte er zunächst Biologie, dann Theologie an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale) und promovierte 1982 zum Thema: „Das Wesen der Häresie in der Sicht Karl Barths.“ 1976 bis 1982 war er Kreisjugendpfarrer in Aschersleben, danach bis 1989 Studentenpfarrer in Ost-Berlin. 1989 wurde er Dozent für Philosophie und Theologie am „Paulinum“, einer Berliner Ausbildungsstätte für evangelische Pfarrer.
Am 7. Oktober 1989 leitete er die Gründungsversammlung der Sozialdemokratischen Partei (SDP) in der DDR in Schwante. Er wurde in den Vorstand gewählt und war am 5. November maßgeblich auch an der Gründung des Bezirksverbandes Berlin beteiligt. Ab Februar 1990 war er zudem Vorstandsmitglied der SPD der DDR und fungierte als Leiter der Statutenkommission, die die Vereinigung mit der westdeutschen SPD vorbereitete. Als Mitglied der letzten Volkskammer (1990) von bis zur Wiedervereinigung war er Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und
Wissenschaft. Sein Wahlkreis war Frankfurt/Oder.
Vom 3. Oktober 1990 bis 1994 war Konrad Elmer auch Mitglied des Bundestages. Er gehörte im Oktober 1990 zu den Abgeordneten, die von der Volkskammer in den Bundestag entsandt wurden. Bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 wurde er im Wahlkreis Berlin-Pankow-Hohenschönhausen-Weißensee II direkt gewählt.
Daraufhin wurde er Mitglied der Gemeinsamen Verfassungskommission von
Bundestag und Bundesrat. Dort versuchte Elmer einen neuen Verfassungsartikel 2a im Grundgesetz zu verankern: „Jeder ist zu Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn aufgerufen.“ Mit dem Vertrag von Nizza fand sein Anliegen Eingang in die Präambel der Charta der Grundrechte der Europäischen Union : „Die Ausübung dieser Rechte ist mit Verantwortung und Pflichten sowohl gegenüber den Mitmenschen als auch gegenüber der menschlichen Gemeinschaft und den künftigen Generationen verbunden.“
Von 1994 an bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2014 war er Pfarrer an
der Potsdamer Erlöserkirche. Er wurde mit dem Verdienstorden des Landes
Brandenburg ausgezeichnet. [1] Sein Doppelname entstand 2002 durch die Heirat mit der Studienrätin Andrea Herzig.
Elmer-Herzig engagiert darüber hinaus seit vielen Jahren für die lokale Agenda 21 in Potsdam. 2004 rief Elmer-Herzig zusammen mit den Potsdamer Stadtwerken (EWP)
den so genannten „Kirchenstromtarif mit Ökocentfonds zur Finanzierung
ökologischer Projekte“ ins Leben. Damit gewann die Erlöserkirchgemeinde 2010 den 1. Platz beim Klimawettbewerb des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages.

24.09.
19 Uhr
Oriel Quartett
Konzert
Für das Oriel Quartett liegt das Wesen der Musik im Austausch. Im Austausch mit dem Publikum, mit anderen Musikern und mit Künstlern anderer Bereiche. Seine Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Horizonte des Quartettspielens durch interdisziplinäre Kollaborationen und das Experimentieren mit innovativen Konzertformaten ständig zu erweitern. Mit ihren Projekten erreichen und begeistern sie sowohl erfahrene Konzertgänger als auch unerschrockene Klassik-Neulinge.
Nach seiner Gründung am Royal College of Music in London im Jahr 2010 verlegte das Oriel Quartett seine Wurzeln nach Berlin. Unbenommen seiner Londoner Konzerterfahrung an renommierten Orten wie der National Gallery und dem Victoria & Albert Museum stürzte sich das Quartett mit vollem Einsatz in die Berliner Konzertszene und fand in ungewöhnlichen Spielstätten wie Baustellen, Clubs und verlassenen Kirchen seine neue Heimat.
Hier spielen die MusikerInnen Byrd, Cage, Mozart, Muhly, Purcell, Pärt, Vivaldi, Vasks, Reich, Riley, Dessner und decken musikalische Felder von Jazz und Pop bis Tango ab, immer bemüht, Altes mit Neuem zu verbinden.
Ein bedeutender Teil ihrer musikalischen Tätigkeit stellt die Arbeit im Aufnahmestudio dar. In der letzten Zeit war das Oriel Quartett dabei für erfolgreiche Produzenten tätig. Es nimmt jede Herausforderung von Pop-Musik bis Fernsehen und Kino an.

25.09.
19 Uhr
Guitar4friends
Konzert
Das Ensemble “guitar4friends” aus Berlin steht für einen kreativen Umgang mit seinem Instrument, der Gitarre. Drei Gitarristinnen und ein Gitarrist treten mit innovativen Arrangements in einen lebendigen Dialog und nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise, bei der die rhythmische und klangliche Vielfalt der Gitarre voll zur Geltung kommt. Das individuelle Können der aus unterschiedlichen Richtungen kommenden 4friends ergibt eine dynamische Verbindung von Elementen aus Klassik, Latin, Swing, Flamenco und Jazz. Durch die viel“saitigen“ Kombinationen von Sologitarre über Duo, Trio bis hin zum Gitarrenorchester im Pocketformat entsteht eine spannungsreiche intensive Performance, die nicht nur Gitarrenfans in ihren Bann zieht.

26.09.
16–17.30 Uhr
Tanzakademie Erxleben
Live-Show
Die Tanzakademie hat eigene Ausbildungsklassen und eine eigene Company. Die Eleven der Company trainieren 2x-6x die Woche und erhalten Unterricht im Klassischen Ballett, Jazzdance, Musicaldance und Step. Einige von ihnen haben den Berufswunsch der Tänzerin und sind auch schon an bekannten weiterführenden Ballett- und Tanzinstituten, wie der Staatlichen Ballettschule Berlin, der Palucca-Schule Dresden oder der Hochschule der Künste in Hannover angenommen worden. Somit wurde das Studio für einige Eleven die erste Stufe auf dem Weg zu einer professionellen tänzerischen Laufbahn. Einige andere Eleven haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und sind auf den Bühnen dieser Welt aktiv.
Besondere Erfolge verzeichnen wir auch in unserer Tanzmariechenausbildung. Unsere Tanzmariechen und unsere Funkengarde nimmt regelmäßig an Turnieren in den karnevalistischen Tänzen teil. Unser Tanzmariechen Ellen Lehmann wurde mehrmals Vizemeisterin auf diversen Tanzturnieren. Höhepunkt war der Meisterschaftstitel der deutschen Meisterschaft im Jahr 2005.

27.09.
19 Uhr
Céline Rudolph
Konzert
Die Sängerin und Weltenbummlerin Céline Rudolph bewegt sich zwischen Berlin, São Paulo, Paris und New York im experimentellen Jazz ebenso wie in brasilianischer Musik, afrikanisch geprägter World Music, eindringlich interpretierten Chansons und urbanen Singer-Songwriter Sounds. Sie lässt sich zwischen Genres, Sprachen und Städten treiben und landet immer punktgenau in der Musik.
Auf ihr Duoalbum OBSESSION (2017) mit Herbie Hancocks Lieblingsgitarristen Lionel Loueke folgte das Album PEARLS (2019), auf dem neben diesem Ausnahmegitarristen auch Leo Genovese, Burniss Travis und Jamire Williams zu hören sind, die sonst in Bands von Glasper, Spalding und Co zu hören sind.
Im einheizstream spielt die zweifache ECHO-Preisträgerin einige Songs dieses hochgelobten Albums, sowie brandneue Musik, die in den vergangenen Monaten entstanden ist und durch ihre berührende Stimme und das klangliche Kaleidoskop ihrer Band zum Leuchten gebracht werden. Die Kompositionen werden live auf eine Soundreise geschickt, improvisatorisch und spielerisch erweitert.
© Joachim Gern

28.09.
19 Uhr
Manja Präkels
Lesung
Manja Präkels, 1974 in Zehdenick/Mark geboren, lebt in Berlin. Sie ist Sängerin der Band “Der singende Tresen”. Sie ist Mitherausgeberin der erzählerischen Anthologie “Kaltland – Eine Sammlung”, eines Klassikers der Nachwende-Literatur.
Für den Verbrecher Verlag stellte sie mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert!« (2014) sowie den Band »Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?« (2015) zusammen. Manja Präkels wurde für ihren Roman mehrfach ausgezeichnet.

29.09.
19 Uhr
Grit Poppe
Lesung
Grit Poppe über ihr Schreiben:
Bereits mit acht Jahren begann ich zu schreiben. Die Indianerbücher von Liselotte Welskopf-Henrich hatten es mir angetan, mich in eine andere Welt gezogen. Ich wollte lieber in dieser anderen Welt leben – also fing ich an, Geschichten zu schreiben, in die ich eintauchen konnte.
Ich interessiere mich auch für Filme und wollte ursprünglich an der Filmhochschule studieren. Da ich in der DDR kein Abitur machen durfte, wurde dieser Weg früh beendet. Später habe ich dann an der Filmhochschule gearbeitet und hin und wieder auch Filmszenarien verfasst. Das filmische Denken liegt mir immer noch und oft sehe ich eine Szene, die ich für einen Roman aufschreiben will, im Kopf – wie einen kleinen Film. Das Schreiben war für mich auch immer Nische und Ausweg (besonders zu Ostzeiten), außerdem gehörte es einfach zum Leben dazu. Es gab nur wenige Zeiten, in denen ich nicht geschrieben habe (1989 z. B. oder als meine Kinder geboren wurden). Wenn ich längere Zeit nicht schreibe, fehlt mir etwas.
Ich probiere mich gern aus und schreibe daher sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Ich versuche, in meinen Büchern Anspruch und spannende Unterhaltung zu verbinden. Das heißt, es geht um Themen, die ich selbst für wichtig halte, die mich beschäftigen – die Menschenrechte gehören genauso dazu, wie der Erhalt der Umwelt, der Umgang mit Tieren zum Beispiel. Besonders wenn die Würde von Kindern und Jugendlichen verletzt wird – oder auch in der Vergangenheit verletzt wurde – beschäftigt mich das, es entsteht eine Art „kreative Wut“, die ich dann auf dem Papier bzw. am PC ausleben kann. Oft arbeite ich auch mit Zeitzeugen zusammen, die in ihrer Kindheit und Jugend Schlimmes erlebt haben, die nicht selten „weggesperrt“ wurden. Ihre Geschichten müssen in die Öffentlichkeit, damit nicht vergessen wird, was passiert ist und damit sich diese Geschehnisse nicht wiederholen. Auch stoße ich nicht selten auf interessante oder auch gravierende Themen, die bisher kaum bearbeitet wurden und in der Öffentlichkeit wenig bekannt sind. Das ist für mich meist der erste Anreiz mit der Recherche zu beginnen. Wenn sich dann Ideen ergeben, wird vielleicht irgendwann ein Buch draus. Es bleibt also spannend.
Sie liest aus Ihrem Buch “Angstfresser”
Angstfresser, der (lat. Hirudo Timor), blutegelähnlicher Parasit, der in der traditionellen chinesischen Medizin als Therapie gegen Angst- und Panikzustände sowie Traumata eingesetzt wird. Auf anfängliche Nebenwirkungen wie Albträume, Halluzinationen, Wiedererleben früherer Gefühlszustände folgen rapide, kontinuierliche Therapieerfolge.
Scheinbar.
Kyra, eine labile junge Frau, die an den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu zerbrechen droht, sieht die Therapie mithilfe eines Hirudo Timors als ihre letzte Chance, sich von ihren Ängsten zu befreien.
Doch was ist Schreckliches passiert, dass jedwede Erinnerung an ihre Kindheit aus ihrem Gedächtnis wie ausgelöscht erscheint?
Nach und nach kann sie sich von ihren posttraumatischen Belastungsstörungen befreien. Doch plötzlich kehren die Erinnerungen zurück und die Vergangenheit holt sie wieder ein …
Wortgewaltig, aber auch sensibel reißt Grit Poppe die Leser in einen Strudel aus Angst, Schuld und Surrealität.
Fotocredit: Gregor Baron

30.09.
19 Uhr
Lea Streisand
Lesung
Lea Streisand ist Schriftstellerin und lebt in Berlin.
Jeden Montagmorgen liest sie auf radioeins vom rbb ihre Kolumne War schön jewesen – Geschichten aus der großen Stadt. Ihr aktueller Roman Hufeland, Ecke Bötzow erschien 2019 bei Ullstein und ist ein Wenderoman aus Kinderperspektive.
Lea Streisand, geboren 1979 in Berlin, studierte Neuere deutsche Literatur und Skandinavistik.
Von 2003 bis 2014 trat sie vor allem auf Lesebühnen und Poetry Slams in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Ihre Lesebühne Rakete 2000 wurde 2012 zur besten Berliner Lesebühne gekürt.
Seit 2005 schreibt Lea Streisand für die taz unter anderem die monatlichen Berlin-Kolumne immer bereit, seit 2014 ist sie Kolumnistin bei radioeins, 2016 erschien ihr Debütroman Im Sommer wieder Fahrrad im Ullstein Verlag zeitgleich mit dem Erzählband War schön jewesen.
Weitere Erzählbände (Wahnsinn in Gesellschaft, Berlin ist eine Dorfkneipe, Vielleicht ist es doch zu was gut, dass sie fertig studiert hat) sind bei Periplaneta erschienen. Die Mehrzahl der Werke wurden auch als Hörbücher veröffentlicht.
Für ihren Debütroman wurde Lea Streisand 2018 mit dem Hausacher Leselenz–Stipendium ausgezeichnet.

01.10.
19 Uhr
Deutsche Einheit: Eine Wende zum Guten für Frauen im Osten?
Heiderose Gerber, Jeannette Toussaint und Claudia Ulrike Häfner, im Gespräch mit der Journalistin Stefanie Schuster
Angefangen hat es mit einem Aufruf von Potsdamer Gemeindepädagoginnen zum ersten unabhängigen Frauentreffen am 10. Dezember 1989: Endlich sollen auch die DDR- Bürgerinnen aus der Vereinzelung herauskommen, Interessen artikulieren und durchsetzen. Heiderose Gerber fühlt sich angesprochen. Das offizielle Frauenbild der DDR sieht sie kritisch, sie will den Austausch mit Gleichgesinnten. Auf der Zusammenkunft gründet sich die Unabhängige Initiative Potsdamer Frauen mit mehreren Arbeitsgruppen. Heiderose Gerber schließt sich der Gruppe Frauenzentrum an, aus der 1990 ein Verein entsteht. Im selben Jahr beziehen sie ihr erstes Haus in der heutigen Zeppelinstraße 189. Ursprünglich will die 1958 in Magdeburg geborene Heiderose Gerber Philosophie studieren, doch sie darf kein Abitur machen, denn ihre Eltern betreiben eine Privatgärtnerei. Erst eine Eingabe des Vaters öffnet ihr die Tür zu Berufsausbildung mit Abitur. Doch nach dem Philosophiestudium soll sie Staatsbürgerkunde unterrichten. Sie entscheidet sich daher für eine Ausbildung zur Chemiefacharbeiterin, wird aber abgelehnt. Ihre letzte Alternative: Kellnerin mit Abitur in Potsdam. Dabei hört sie von der Babelsberger Filmhochschule, ist begeistert, macht ein Volontariat bei der DEFA. Von 1980-84 studiert sie an der Hochschule für Film und Fernsehen, arbeitet danach als Dramaturgie-Assistentin bei der DEFA: Stoffentwicklung für Filme, Engagement in der DEFA-Nachwuchsgruppe, die sich um Reformen bemüht. Ein Dokumentarfilm wird realisiert – aber erst nach 1989. Wie alle DEFA-Angestellten wird Heiderose Gerber im März 1991 entlassen. Das Skript für ihren Film „Das Herz der Giraffe“ verschwindet in der Schublade. Freiberuflichkeit kommt für die Alleinerziehende nicht in Frage. Im Frauenzentrum wird sie gebraucht, ein Café wird eröffnet, Gruppen treffen sich, erste Schutzwohnungen für bedrohte Frauen entstehen. Doch es fehlt eine Koordinatorin für den ehrenamtlich betriebenen Verein. Diese Aufgabe übernimmt Heiderose Gerber im April 1991. Daneben arbeitet sie in Gremien: als Vertreterin der Landesarbeitsgemeinschaft Frauenzentren im Vorstand des Frauenpolitischen Rates, als Mitglied der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit. In einem Beirat des Landes Brandenburg hilft sie Frauen, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution wurden, setzt sich zudem für die bessere Unterbringung von weiblichen Flüchtlingen ein, gehört zur kommunalen Wählergruppe „Die Andere“. 1993 erst tritt sie wieder als Filmfrau in Erscheinung: Zusammen mit Magda Greßmann entsteht „Schirm auf, wenn du springst“ über die Geschichte des Frauenzentrums. Die Auszeichnung „Hexenbesen“, ausgelobt vom Autonomen Frauenzentrum, erhält sie 2006 für ihre engagierte Arbeit, aber vor allem, weil Heiderose Gerber Menschen zusammenbringt, die gegensätzliche Meinungen haben. Heute umfasst das Frauenzentrum: Kultur- und Bildungsprojekte, Frauenhaus, Beratungsstelle und Mädchentreff.
Jeannette Toussaint
Die 1964 in Potsdam geborene Jeanette Toussaint ist ausgebildete Gärtnerin, Floristin und
Ethnologin. Auch sie gehört im Herbst 1989 zu den Frauen, die ihre Rechte selbst mit Nachdruck vertreten wollten. Ihr Studium der Ethnologie und Soziologie kann sie erst nach
der Wende aufnehmen und abschließen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen unter
anderem seither Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie Diktaturen in Deutschland.
Zahlreiche Bücher und Festschriften sind bislang erschienen; zu ihren ersten gehört der Band
„Zwischen Tradition und Eigensinn. Lebenswege Potsdamer Frauen vom 18. bis 20.
Jahrhundert“ (2009).
Jeannette Toussaint arbeitet als freiberufliche Ausstellungskuratorin und Autorin in Potsdam,
war unter anderem an Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück beteiligt und ist seit
2014 freie Mitarbeiterin im Projekt „NS-Raubgut“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
2019 erschien von ihr „Frauen! Fordert das Wahlrecht! Internationale Vorkämpferinnen;
Politikerinnen in Potsdam und Brandenburg 1791 bis 1933“ zur gleichnamigen Ausstellung
des Projektes „Frauenwahllokal“ in Potsdam.
Im Frühjahr 2020 folgte die Publikation „Komm mit ins Kino! Die Geschichte der Potsdamer
Lichtspieltheater“. Derzeit forscht sie zur Potsdamer Frauenbewegung in der Umbruchzeit
1989/90. Gemeinsam mit Heiderose Gerber, die sie aus den Anfängen der Frauenbewegung in
Wendezeiten kennt, sammelt Jeannette Toussaint derzeit Flugblätter, Aufrufe und ähnliche
Artefakte aus den Anfangszeiten der Friedliche Revolution in Potsdam – speziell solche, die
sich an die Frauen richteten. Da für deren Ankündigungen oft kein Platz in Zeitungen
vorgesehen war, Zeitungen mitunter sogar über Nacht eingestellt wurden, Telefone und
Kopierer Mangelware, verständigte man sich 1989 und 1990 teilweise über handgeschriebene
Anschläge an Bäumen über Treffpunkte, -zeiten und Ziele. Eine systematische Sammlung und
Sicherung von diesen historischen Zeugnissen, ebenso wie eine Auswertung, steht bislang
noch aus.
Darüber hinaus forscht Jeannette Toussiant auch zu Else Niemöller, der in ihrer Arbeit und
Wirkung nahezu vergessenen Friedensaktivistin und Ehefrau von Martin Niemöller, dem
früheren Kirchenpräsidenten der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Im Projekt „Frauen Orte im Land Brandenburg“ gehört sie dem Beirat an und arbeitet dort an
einer Wanderausstellung mit, in der alle bisher mit einer Tafel geehrten Frauen vorgestellt
werden. Die Ausstellung soll im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche 2021 eröffnet
werden.
Claudia Ulrike Häfner, am 27. Januar 1968 in Erfurt geboren, begann bereits 1984 mit ihrer Arbeit in der Politik – und zwar mit ihrer Mitwirkung in der Frauengruppe der Evangelischen Kirche und in „Elsa“ – dem „Erfurter Lesben- Schwulen-Arbeitskreis.“
Als Protestantin und früh geoutete gleichgeschlechtlich liebende Frau durfte sie weder ohne weiteres Abitur machen noch studieren. Im Gegenteil: Sie wurde zur Arbeit verpflichtet und musste, als ausgebildete Erzieherin, in der Erfurter Stadtverwaltung Dienst tun – im Fremdenverkehrsamt. Aus politischen Gründen musste sie 1987 ihr Studium nach voller Studienzeit abbrechen – ohne Abschluss. Erst 1991 konnte sie eine Anpassungsqualifizierung im Fach Sozialpädagogik / Soziale Arbeit anschließen, studierte später in Berlin Soziale Arbeit, erreichte 2005 den Master of Social Work. Ihr Thema: „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession.“
Neben allen beruflichen Qualifizierungen und der Erziehung ihres Sohnes engagierte Ulrike Häfner sich in der Frauen- und Bürgerrechtsbewegung, arbeitete seit 1989 in unterschiedlichen Mädchen- und frauenpolitischen Initiativen mit, auch in entsprechenden Projekten und Einrichtungen. 1992
wurde sie Abgeordnete des Unabhängigen Frauenverbandes im Erfurter Stadtrat, ist Gründungsmitglied und Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Mädchenpolitik/Mädchenarbeit. In den 90ern stieß sie zur Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, wurde 1998 Mitglied der SPD. Bald darauf gründete sie die Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik e.V. , engagierte sich dort im Vorstand und setzte auch auf bundespolitischer Ebene ihr Engagement fort.
In Dutzenden von entsprechenden Arbeitskreisen arbeitet sie daher an den Themen Chancengerechtigkeit, Mädchen- und Frauenförderung mit, seit 1999 vorwiegend in Brandenburg, wo sie seither lebt. Seit 2002 ist sie im Frauenpolitischen Rat des Landes Brandenburg aktiv, lange als Sprecherin. Im Bundesverband Sozialdemokratischer Frauen (ASF) vertritt sie die Interessen
Brandenburgs und der neuen Bundesländer; seit 2016 ist sie die Stellvertretende Vorsitzende des Verbandes. Auch in ihrer Partei hat Ulrike Häfner Führungsaufgaben übernommen – so war sie zwischen 2016 und 2018 Vorsitzende des SPD-Unterbezirkes Potsdam, seither ist sie Stellvertreterin.
Foto Häfner: Simone Ahrend



02.10.
19 Uhr
Geschichten aus dem Klosterkeller
Der Klosterkeller ist die älteste Gaststätte Potsdams. Seit 1736 werden hier Speisen und Getränke gereicht. Vor zwei Jahren musste die zuletzt von Bernd Hirschauer betriebene und beliebte Gaststätte dann unter schwierigen Umständen schließen. Seit Anfang 2020 nutzt die Potsdamer Bürgerstiftung die Räume und öffnet Fenster und Türen, damit wieder Leben einzieht – zumindest bis das Haus dann ab Februar nächsten Jahres komplett saniert wird. Seitdem schauen täglich neugierige Potsdamerinnen und Potsdamer herein und erzählen, welche schönen Erinnerungen sie mit diesem Ort verbinden: Die einen haben vor 53 Jahren ihre Hochzeit hier gefeiert, die anderen lernten sich z.B. 1976 beim Tanzen im Obergeschoss an der Bar kennen – es war auch einer der wenigen Orte ohne Sperrstunde. Diese Geschichten sind es wert erzählt zu werden. Am 2.10. lädt die Bürgerstiftung alle Potsdamer*innen ein, die in Erinnerungen schwelgen und das Publikum mit dem Ort von gestern verbinden wollen.

03.10.
19 Uhr
Horst Evers
Lesung
Horst Evers liest und singt regelmäßig in Soloprogrammen auf den Bühnen dieser Republik. Neben einer Fülle an Kurzgeschichten ist er inzwischen auch durch seinen Roman “Der König von Berlin” deutschlandweit bekannt und beliebt.
Zu sehen ist er auf der Bühne – zu hören regelmäßig auf radio eins.
Und das wirklich IMMER – mit rotem Hemd!

30 Tage
Kunst & Kultur
Der alte Klosterkeller als Bühne
für Kunst & Kultur

Mitten in Potsdam, direkt am Holländischen Viertel, zwischen gemütlichen Cafés, exzellenten Gaumenfreuden und pittoresken Boutiquen wird ein Ort entstehen, der innovative junge Unternehmen mit Kunst und Kultur verbindet: Das KreativKloster.
Doch bis es so weit ist, werden noch einige Monate vergehen. Und bis dahin erfährt das älteste Restaurant Potsdams eine Zwischennutzung, die sich sehen, hören und erleben lassen kann.
Der EinheizStream machts möglich!
Das Projekt wurde gefördert vom Brandenburgischen Literaturrat
und im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
